Mercedes-Benz erhält als weltweit erstes Automobilunternehmen Zertifizierung für SAE Level 3-System für US-Markt

Mercedes-Benz erhält als weltweit erstes Automobilunternehmen Zertifizierung für SAE Level 3-System für US-Markt

26.01.2023
Carson City/Stuttgart
  • DRIVE PILOT von Mercedes‑Benz ist für das hochautomatisierte Fahren nach SAE‑Level 3 im US‑Bundesstaat Nevada zertifiziert
  • Auslieferungen der ersten Kundenfahrzeuge beginnen in der zweiten Jahreshälfte 2023 – DRIVE PILOT in den USA für die S‑Klasse und den EQS verfügbar

Mercedes‑Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller die Zertifizierung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE‑Level 3[1] für den US-amerikanischen Straßenverkehr im Bundesstaat Nevada erhalten. DRIVE PILOT setzt damit erneut Maßstäbe als das erste und einzige serienreife SAE‑Level‑3-System, welches für den Einsatz auf öffentlichen Freeways in den USA zugelassen ist. Das System für hochautomatisiertes Fahren erfüllt die Anforderungen der Nevada Chapter 482A für autonome Fahrzeuge. Es ermöglicht dem Fahrer unter bestimmten Bedingungen die dynamische Fahraufgabe an das Fahrzeug zu übergeben. Ziel ist es, DRIVE PILOT noch in diesem Jahr auch in Kalifornien einzuführen, sobald eine entsprechende Zertifizierung auch dort vorliegt. Die benötigten Zertifizierungsunterlagen hat Mercedes‑Benz bereits bei den zuständigen Behörden eingereicht. DRIVE PILOT wird auf dem US-Markt als Sonderausstattung[2] für die Modelle S‑Klasse und EQS im Modelljahr 2024 erhältlich sein. Die ersten Fahrzeuge werden im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2023 an Kunden ausgeliefert werden.

„Zeit ist in der modernen Welt eines der kostbarsten Güter. Unseren Kunden Zeit zurückzugeben, ist daher ein Kernelement unserer Strategie, die begehrtesten Autos der Welt zu bauen. DRIVE PILOT bringt uns diesem Ziel einen großen Schritt näher und beweist einmal mehr, dass Innovationen und Pioniergeist Teil unserer DNA sind. Die Zertifizierung in Nevada markiert den Beginn der internationalen Markteinführung und damit den Beginn einer neuen Ära beim automatisierten Fahren.”
Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes‑Benz Group AG, Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf

DRIVE PILOT ist aktuell bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h in Deutschland, respektive 40 mph in den USA aktivierbar. Die dafür notwendigen Bedienelemente befinden sich im Lenkradkranz, links und rechts oberhalb der Daumenmulden. Sobald die Voraussetzungen für das hochautomatisierte Fahren gegeben sind, zeigt das System die Verfügbarkeit auf diesen beiden DRIVE PILOT-Tasten im Lenkradkranz an. Nach Aktivierung regelt DRIVE PILOT Geschwindigkeit sowie Abstand und führt das Fahrzeug innerhalb der Spur. Streckenverlauf, Ereignisse auf der Strecke und Verkehrszeichen werden ausgewertet und berücksichtigt. Das System reagiert auch auf unerwartet auftretende Verkehrssituationen und bewältigt diese eigenständig etwa durch Ausweichmanöver innerhalb der Spur oder durch Bremsmanöver.

„Das unerschütterliche Streben nach Innovation hat Mercedes‑Benz von Anfang an geleitet. Für uns alle ist es ein sehr stolzer Moment, als erster Automobilhersteller eine Zertifizierung
für hochautomatisiertes Fahren nach SAE‑Level 3 auf dem US-Markt zu erhalten.”
Dimitris Psillakis, Präsident und CEO von MBUSA

LiDAR-Sensor und redundante Systemarchitektur

Sicherheit hat für Mercedes‑Benz oberste Priorität. Das gilt auch bei der Einführung eines Level 3‑Systems. Das schließt hohe Anforderungen an die Betriebssicherheit ein. DRIVE PILOT baut auf der Umfeldsensorik des Fahrassistenz-Pakets auf und umfasst zusätzliche Sensoren, die Mercedes‑Benz für einen sicheren Betrieb für unverzichtbar hält. Dazu gehören neben LiDAR auch Mikrofone und eine Kamera in der Heckscheibe zur Erkennung von Einsatzfahrzeugen, sowie ein Nässesensor im Radkasten. Ein mit DRIVE PILOT ausgestattetes Fahrzeug verfügt zudem über redundante Lenk- und Bremssysteme sowie ein redundantes Bordnetz, so dass es auch im unwahrscheinlichen Fall einer Störung manövrierfähig bleibt und DRIVE PILOT eine sichere Übergabe an die Fahrerin oder den Fahrer gewährleisten kann.

Falls die Fahrerin oder der Fahrer der Übernahme-Aufforderung beispielsweise wegen eines medizinischen Notfalls nicht nachkommen kann, leitet DRIVE PILOT nach zehn Sekunden zeitnah einen Nothalt ein und schaltet die Warnblinkanlage ein. Sobald das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist, wird das Mercedes‑Benz Notrufsystem aktiviert. Außerdem entriegelt das Fahrzeug Türen, um Ersthelferinnen und Ersthelfern den Zugang zum Innenraum zu erleichtern.

Hochpräzises Positionierungssystem

Der exakte Standort eines mit DRIVE PILOT ausgestatteten Mercedes‑Benz wird über ein hochpräzises Positionierungssystem ermittelt, das wesentlich leistungsfähiger ist als herkömmliche GPS-Systeme. Ergänzend zu den von LiDAR-, Kamera-, Radar- und Ultraschallsensoren erfassten Daten liefert eine digitale HD-Karte ein dreidimensionales Straßen- und Umgebungsbild mit Informationen zu Straßengeometrie, Streckeneigenschaften, Verkehrszeichen und besonderen Verkehrsereignissen (z. B. Unfälle oder Baustellen).

Diese hochpräzise Karte unterscheidet sich von Karten für reguläre Navigationsgeräte unter anderem durch ihre höhere Genauigkeit im Zentimeter- statt im Meterbereich und ihr detailliertes Kreuzungs- und Streckenmodell. Die Kartendaten werden in Backend-Rechenzentren gespeichert und ständig aktualisiert. Jedes Fahrzeug sichert zudem ein Abbild der Karteninformationen an Bord, vergleicht diese ständig mit den Backend-Daten und aktualisiert gegebenenfalls den lokalen Datensatz. Das alles ermöglicht eine stabile und exakte Positionierung durch eine von Faktoren wie Schatten oder verschmutztem Sensor unabhängige Darstellung der Umgebung.

Ein leistungsfähiger Chipsatz in einem zentralen Steuergerät stellt die notwendigen Softwarefunktionen für das hochautomatisierte Fahren bereit, während wichtige Algorithmen im Rahmen einer modernen Sicherheitsarchitektur redundant berechnet werden.

Hochautomatisiertes Fahren auf geeigneten Autobahn-Abschnitten bei hoher Verkehrsdichte

DRIVE PILOT ermöglicht es, bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahn-Abschnitten in Deutschland (bis 60 km/h) oder Freeway-Abschnitten in den USA (bis 40 mph) die Fahraufgabe unter bestimmten Bedingungen an das System zu übergeben. Die Fahrerin oder der Fahrer kann sich bei aktiviertem DRIVE PILOT von der Fahraufgabe abwenden und sich auf bestimmte Nebenaktivitäten[3] konzentrieren.

Mercedes‑Benz ist das weltweit erste Automobilunternehmen, das die anspruchsvollen gesetzlichen Anforderungen nach UN‑R157 für ein Level‑3-System erfüllt. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte Ende 2021 dafür die Systemgenehmigung auf Basis der technischen Zulassungsvorschrift UN‑R157 erteilt und somit den Weg bereitet, grundsätzlich ein solches System international[4] anzubieten, sofern es die jeweiligen nationalen Gesetzgebungen erlauben. Das war der Startschuss für DRIVE PILOT, der in Deutschland seit Mai 2022 in S‑Klasse und EQS erhältlich ist.

Rechtssicher auf der Straße

Mercedes‑Benz sorgt dafür, dass die neue Technologie rechtssicher auf die Straße kommt. Im Entwicklungsprozess haben Ingenieure, Juristen, Compliance-Manager, Datenschützer und Experten für Ethik fachübergreifend als Team zusammengearbeitet.

[1]Die automatisierte Fahrfunktion übernimmt bestimmte Fahraufgaben. Dennoch ist weiterhin eine Fahrerin bzw. ein Fahrer notwendig. Sie bzw. er muss jederzeit bereit sein, die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen, wenn das Fahrzeug zum Eingriff auffordert.
[2] Für die Nutzung der Mercedes me connect Dienste müssen Sie sich eine Mercedes me ID anlegen und den Nutzungsbedingungen für die Mercedes me connect Dienste zustimmen.
[3] Welche Nebentätigkeiten der Fahrerin bzw. des Fahrers gesetzlich zulässig sind, hängt von den jeweiligen nationalen Straßenverkehrsvorschriften ab.
[4] ECE-Vertragsstaaten (57) inkl. Staaten der EU, GB, Japan, Korea, Australien

Mercedes-Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller die Zulassung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE-Level 3 für den US-amerikanischen Straßenverkehr im Bundesstaat Nevada erhalten.
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Mercedes-Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller die Zulassung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE-Level 3 für den US-amerikanischen Straßenverkehr im Bundesstaat Nevada erhalten.
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Mercedes-Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller die Zulassung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE-Level 3 für den US-amerikanischen Straßenverkehr im Bundesstaat Nevada erhalten.
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Mercedes-Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller die Zulassung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE-Level 3 für den US-amerikanischen Straßenverkehr im Bundesstaat Nevada erhalten.
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Mercedes-Benz hat als weltweit erster Automobilhersteller die Zulassung für hochautomatisiertes Fahren nach SAE-Level 3 für den US-amerikanischen Straßenverkehr im Bundesstaat Nevada erhalten.
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Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz, Positionsbestimmung, Stereo-Multi-Purpose-Kamera
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Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz, Positionsbestimmung, Stereo-Multi-Purpose-Kamera
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Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz, Positionsbestimmung, Stereo-Multi-Purpose-Kamera
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Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz, Positionsbestimmung, Stereo-Multi-Purpose-Kamera
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Redundante Sensorik von Fahrdynamik DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Positionsbestimmung
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Redundante Sensorik von Fahrdynamik DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Positionsbestimmung
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Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz
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Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz
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DRIVE PILOT Lenkung: Redundante elektrische Servolenkung
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DRIVE PILOT Lenkung: Redundante elektrische Servolenkung
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DRIVE PILOT Bremsen: Mehrere Sensoren zur Erkennung der Fahrzeuggeschwindigkeit
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DRIVE PILOT Bremsen: Mehrere Sensoren zur Erkennung der Fahrzeuggeschwindigkeit
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DRIVE PILOT Bordnetz: Zusätzliches Bordnetz für DRIVE PILOT inkl. separater Batterie
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DRIVE PILOT Bordnetz: Zusätzliches Bordnetz für DRIVE PILOT inkl. separater Batterie
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Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz, Positionsbestimmung, Stereo-Multi-Purpose-Kamera
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Redundante Systemarchitektur DRIVE PILOT: Bremse, Lenkung, Bordnetz, Positionsbestimmung, Stereo-Multi-Purpose-Kamera
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DRIVE PILOT ermöglicht hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen, bei Stau oder hohem Verkehrsaufkommen und bis 60km/h (40mph in den USA).
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DRIVE PILOT ermöglicht hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen, bei Stau oder hohem Verkehrsaufkommen und bis 60km/h (40mph in den USA).
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Ist DRIVE PILOT aktiviert, leuchten die Bedienelemente im Lenkrad türkis.
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Bevor DRIVE PILOT aktiviert werden kann, wird über ein weißes Aufblinken in den Bedienelementen, die Verfügbarkeit des Systems dargestellt.
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Ein LiDAR, der im Kühlergrill sitzt ist für Mercedes-Benz unerlässlich für sicheres hochautomatisiertes Fahren.
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Die S-Klasse mit DRIVE PILOT verfügt über ein hochgenaues Positionierungssystem, welches auf dem Dach sitzt.
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Kameras in den Außenspiegelen erkennen beim DRIVE PILOT die Spurmarkierungen.
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Die multipourpose Stereokamera hinter der Windschutzscheibe kommt beim Fahrassistenzpaket und DRIVE PILOT zum Einsatz.
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Der Nässesensor im Radkasten detektiert die Nässe auf der Straße.
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DRIVE PILOT baut auf der Umfeldsensorik des Fahrassistenz-Pakets auf und umfasst zusätzliche Sensoren, die Mercedes-Benz für ein sicheres, hochautomatisiertes Fahren für unverzichtbar hält. Dazu gehören LiDAR, eine Kamera in der Heckscheibe und Mikrofone, insbesondere zum Erkennen von Blaulicht und anderen Sondersignalen von Einsatzfahrzeugen. Außerdem ist ein Nässesensor im Radkasten. Die S-Klasse mit optionalem DRIVE PILOT verfügt zudem über redundante Lenk- und Bremssysteme sowie ein redundantes Bordnetz, um auch beim Ausfall eines dieser Systeme manövrierfähig zu bleiben und eine sichere Übergabe an den Fahrer zu gewährleisten.
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DRIVE PILOT baut auf der Umfeldsensorik des Fahrassistenz-Pakets auf und umfasst zusätzliche Sensoren, die Mercedes-Benz für ein sicheres, hochautomatisiertes Fahren für unverzichtbar hält. Dazu gehören LiDAR, eine Kamera in der Heckscheibe und Mikrofone, insbesondere zum Erkennen von Blaulicht und anderen Sondersignalen von Einsatzfahrzeugen. Außerdem ist ein Nässesensor im Radkasten. Die S-Klasse mit optionalem DRIVE PILOT verfügt zudem über redundante Lenk- und Bremssysteme sowie ein redundantes Bordnetz, um auch beim Ausfall eines dieser Systeme manövrierfähig zu bleiben und eine sichere Übergabe an den Fahrer zu gewährleisten.
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