Download
Einen Augenblick Geduld bitte...
Download
Einen Augenblick Geduld bitte...
12.06.2013
Stuttgart
- Der internationale Erfolg von Mercedes-Benz spiegelt sich auch in der Geschichte der S-Klasse wider
- Jede Generation der S-Klasse prägt ihre Epoche mit Innovationen aus der Spitzenforschung von Mercedes-Benz
Stuttgart – Die Mercedes-Benz Oberklasse- und Luxusfahrzeuge der S-Klasse stehen für die Werte der Stuttgarter Marke wie keine andere Baureihenfamilie. Auch der wirtschaftliche Erfolg von Mercedes-Benz in aller Welt spiegelt sich in der exklusiven Chronologie der S-Klasse wider, deren Tradition zurück bis in die Frühzeit des Automobils reicht. Die Wirtschaftsgeschichte der S-Klasse setzt sich aus vielen Einzelaspekten zusammen – hier eine Auswahl.
Der Weltstar: Heute werden mehr als 90 Prozent aller S-Klasse Fahrzeuge exportiert. Diese internationale Nachfrage hat eine große Tradition, zu der auch der Aufbau eines weltweiten Händlernetzes seit dem frühen 20. Jahrhundert gehört. Seit Mitte der 1950er-Jahre wird stets mindestens die Hälfte der Spitzenklasse-Automobile aus Stuttgart ins Ausland verkauft. Um 1960 liegt der Auslandsanteil schon bei gut 70 Prozent, mehr als 20 Prozent der Produktion gehen nach Nordamerika. Die USA sind auch im Segment der Repräsentationsfahrzeuge ein entscheidender Markt; vom Typ 600 (W 100) verkauft Mercedes-Benz hier rund 35 Prozent. Immer wieder tragen dabei neue Märkte zur Intensivierung des internationalen Erfolges der S-Klasse bei. So ist China heute der wichtigste Markt für die Ober- und Luxusklasse von Mercedes-Benz.
Die S-Klasse im Spiegel der Deutschen Mark: Von 1948 bis 2001 ist die Deutsche Mark (DM) die offizielle Währung der Bundesrepublik Deutschland. Die erste Repräsentationslimousine unter den direkten Vorläufern der S-Klasse nach der Währungsunion, der Mercedes-Benz 300 von 1951 (W 186), kostet bei ihrer Markteinführung 17.600 DM – ohne Bereifung, denn die war extra zu bezahlen. Als letzte S-Klasse zu D-Mark-Zeiten wird 1998 die Baureihe 220 vorgestellt. Zur Währungsumstellung auf den Euro im Januar 2002 kostet das Spitzenmodell Mercedes-Benz S 600 Langversion knapp 225.000 DM.
Geburt der S-Klasse: Luxusklasse-Fahrzeuge haben bei der Marke mit dem Stern eine kontinuierliche Tradition, die bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts zurückreicht. Den prägnanten Namen S-Klasse erhalten die Mercedes-Benz Oberklassemodelle mit der Einführung der Baureihe 116 im Jahr 1972. Die Bezeichnung „S“ tragen Spitzenmodelle der Marke aber schon vorher im Namen. Mit dem 220 S hält 1956 der Buchstabe „S“ dauerhaft Einzug in die Nomenklatur der Mercedes-Benz Oberklasse und unterstreicht ihren Sonderklasse-Status; damit beginnt dann die bis heute andauernde Kontinuität dieser Typenbezeichnungen.
Neue Wege in der Antriebstechnik: Mercedes-Benz gibt mit jeder Generation der S-Klasse Antworten auf die wichtigen Fragen ihrer Zeit. Dazu gehören zukunftsweisende Antriebe für besonders effizientes Fahren. So erscheint 2009 der S 400 HYBRID der Baureihe 221 als erstes Fahrzeug der Luxusklasse mit Hybridantrieb und als erster Serien-Pkw weltweit mit Lithium-Ionen-Batterie. In die Zukunft der Antriebstechnik weisen auch Typen wie die besonders saubere Diesel-Limousine S 350 BlueTEC (2010) und der so sparsame wie leistungsstarke S 500 BlueEFFICIENCY mit Benzin-Direkteinspritzung. Im Zeichen höchster Effizienz steht ebenfalls der S 250 CDI (2011), mit dem Mercedes-Benz erstmals einen Vierzylindermotor in die S-Klasse bringt.
Der Bestseller: In mehr als zwölf Jahren Bauzeit von 1979 bis 1992 entstehen insgesamt 818.036 Fahrzeuge der Baureihe 126. Damit ist diese Generation der S-Klasse – an Stückzahlen gemessen – die erfolgreichste Oberklassen-Baureihe in der Geschichte von Mercedes-Benz.
Der Revolutionär: Eine „ Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs“ sieht die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht vom Februar 1968 heraufziehen. Mercedes-Benz liefert die passende automobile Antwort mit dem 300 SEL 6.3 (W 109), der im März 1968 vorgestellt wird. Obwohl die Spitzenlimousine bei ihrer Vorstellung mit 39.160 DM rund 2,5 Mal so teuer ist wie das Oberklasse-Einstiegsmodell 250 S (W 108, 15.300 DM), verkauft sich der 300 SEL 6.3 hervorragend: 6.526 Kunden entscheiden sich für die Höchstleistungslimousine. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Bruttoarbeitsentgelt liegt 1968 bei knapp 11.000 DM im Jahr.
Innovationsträger S-Klasse: In den Baureihen der S-Klasse haben seit jeher besonders viele technische Entwicklungen von Mercedes-Benz eine exklusive Premiere, von denen später Serienfahrzeuge aller Kategorien und Marken profitieren. Das betrifft insbesondere den Bereich der Fahrzeugsicherheit. Hier stellt Mercedes-Benz unter anderem die Sicherheitskarosserie (W 111, 1959), das Anti-Blockier-System ABS (Baureihe 116, 1978), den Airbag (Baureihe 126, 1981) und das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® (Baureihe 140, 1995) erstmals in Baureihen der S-Klasse vor.
Weltenbürger durch SKD-Montage: Seit den 1950er-Jahren baut Mercedes-Benz Personenwagen aus komplett zerlegten Teilesätzen (completely knocked down, CKD) in verschiedenen internationalen Montagewerken auf. Derzeit werden in Ägypten, Indien, Indonesien, Malaysia und Thailand auch Limousinen der S-Klasse montiert (Stand: Mai 2013). Die Fahrzeuge kommen dazu als teilzerlegte Teilesätze (semi-knocked down, SKD) aus Deutschland.
Komfortable Innovation: Ein von Mercedes-Benz selbst entwickeltes Automatikgetriebe ist ab April 1961 auf Wunsch gegen Mehrpreis für die „Heckflossen“-Modelle lieferbar. Im Topmodell der Baureihe, dem 300 SE, ist sie serienmäßig. Die komfortable Sonderausstattung kostet 1.400 DM und damit mehr als ein Zehntel des Listenpreises für einen Typ 220 S (13.750 DM). Ein kompletter Volkswagen Standard in Exportausführung, der „Käfer“, ist 1962 als Neuwagen für knapp 5.000 DM zu haben.
Neuordnung der Nomenklatur: 1993 passt Mercedes-Benz im Zuge der Angleichung von Typbezeichnungen über alle Baureihen hinweg auch die Namen der S-Klasse an und rückt das „S“ vor die dreistellige Zahl, welche den Hubraum angibt. Zugleich entfallen Angaben wie das „E“ für Einspritzmotor und „L“ für langen Radstand aus der auf dem Kofferraumdeckel angebrachten Typbezeichnung. Aus dem 600 SEL wird so beispielsweise der S 600 lang, der sichtbar aber nur die Bezeichnung S 600 trägt. Die Vereinheitlichung der Typbezeichnungen ist eine Maßnahme im Zuge der Modelloffensive von Mercedes-Benz.
Forschung in der Oberklasse: Die S-Klasse steht immer wieder im Mittelpunkt der innovativen Fahrzeugtechnik. Das betrifft beispielsweise die Sicherheit, wo die Baureihe 116 als Basis der Experimental-Sicherheits-Fahrzeuge ESF 22 (1973) und ESF 24 (1974) dient. 2009 entsteht auf Basis eines S 400 HYBRID der Baureihe 221 das ESF 2009.
Kultivierte Stärke: Der 1963 präsentierte Typ 600 (W 100) ist der erste Personenwagen von Mercedes-Benz mit einem V8-Einspritzmotor. Dieser ebenso starke (184 kW/250 PS) wie kultivierte Antrieb beflügelt von 1967 an auch die Baureihe W 109 (im Topmodell 300 SEL 6.3). Weitere Spitzenmotorisierungen mit V8-Motor sind der 450 SEL 6.9 der Baureihe 116 (210 kW/286 PS) und der 560 SE der Baureihe 126 (220 kW/300 PS in der ECE-Version). Im Typ 600 SE der Baureihe 140 hat 1991 der erste serienmäßige Zwölfzylindermotor in einem Mercedes-Benz Personenwagen Premiere. Der M 120 leistet aus 6 Liter Hubraum 300 kW (408 PS) und begründet eine Tradition von V12-Aggregaten als Spitzenmotorisierungen der S-Klasse. Seit der Baureihe 220 bietet Mercedes-Benz zudem von AMG optimierte, besonders sportliche Spitzenversionen mit V8- und V12-Motoren der S-Klasse als S 63 AMG und S 65 AMG an.
Sonderschutz in der Sonderklasse: Luxusfahrzeuge mit besonderem Schutz gegen Angriffe bietet Mercedes-Benz für hochrangige Kunden schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an. Diese Tradition nimmt 1965 der gepanzerte Mercedes-Benz 600 Pullman wieder auf. 1971 erscheint der Typ 280 SEL 3.5 (W 108) als Sonderschutz-Variante der S-Klasse für besonders gefährdete Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland. Von der Baureihe 116 an gibt es dann ab 1978 vier verschiedene Sonderschutz-Typen. Die S-Klasse der Baureihe 126 bietet Mercedes-Benz in sieben Varianten mit integriertem Sonderschutz an, insgesamt werden 1.465 Exemplare mit Panzerung gebaut. Seit 1999 erscheinen die Sonderschutz-Fahrzeuge der S-Klasse unter dem Namen S-Guard mit Hoch- oder Höchstschutz (Beschussklassen B4 bis B7).
Diesel-Wegbereiter: In der Mercedes-Benz S-Klasse hält der Selbstzünder Einzug in Ober- und Luxusklasse. Damit macht die Stuttgarter Marke früh deutlich, wie gut sich umweltfreundliche und effiziente Antriebe mit repräsentativen Fahrzeugen vereinbaren lassen. Den Anfang macht der 1977 präsentierte 300 SD der Baureihe 116 als Exportmodell für den nordamerikanischen Markt. Die Limousine mit 3-Liter-Fünfzylindermotor und Turbolader trägt dazu bei, den Flottenverbrauch zu reduzieren – dazu wird in den Vereinigten Staaten der Durchschnittsverbrauch aller Modelle einer Marke berechnet. Der Luxus-Diesel ist zugleich der erste Serien-Pkw mit Turbodieselmotor. Auch der 300 SD Turbodiesel (Baureihe 126, 1980) ist ausschließlich für den Export nach Nordamerika bestimmt. Erst der 300 SD der Baureihe 140 mit Sechszylindermotor (ab Juni 1993 als S 350 Turbodiesel geführt) wird von 1992 an auch in Europa angeboten. Die Dieseltechnik verhilft auch dem ersten Vierzylindermotor in einer S-Klasse zum Serienstart. Das Aggregat arbeitet im 2010 vorgestellten S 250 CDI der Baureihe 221.
Sportliche Tradition: Im Motorsport der 1960er-Jahre setzt Mercedes-Benz mit den Oberklasse-Limousinen der Baureihe W 111/112 bei Rallyes und Langstreckenrennen Maßstäbe. 1968 erscheint dann der 300 SEL 6.3 (W 109) mit dem V8-Motor des Typ 600 – dieses Fahrzeug erreicht Fahrleistungen, die selbst das Niveau von Spitzensportwagen übertreffen. 1971 entsteht auf seiner Basis der 315 kW (428 PS) starke 300 SEL 6.8 AMG, mit dem Hans Heyer und Clemens Schickentanz beim 24-Stunden-Rennen in Spa einen Klassensieg und den zweiten Platz im Gesamtklassement erreichen.
Exklusives Format: Staats- und Repräsentationslimousinen sind ein Leitmotiv in der Geschichte der S-Klasse. Diese Funktion übernehmen in den 1950er-Jahren der Mercedes-Benz 300 (W 186/189) – auch bekannt als „Adenauer“ -Mercedes – und von 1963 bis 1981 der Typ 600 (W 100). Ihre Tradition greift Mercedes-Benz mit der Pullman-Limousine der Baureihe 140 auf, die 1995 zunächst als Staatslimousine S 600 Pullman mit Sonderschutztechnik erscheint. Der Radstand wächst gegenüber der Langversion (V 140) um 100 Zentimeter. Auch von den Baureihen 220 und 221 bietet Mercedes-Benz Pullman-Varianten in Sonderschutzausführung an.
Der Papst und die S-Klasse: Mercedes-Benz und der Vatikan pflegen eine enge Beziehung, seit die Stuttgarter Marke im Jahr 1930 eine Pullman-Limousine vom Typ Nürburg 460 als Geschenk an Papst Pius XI. überreicht. Es ist das erste Automobil, das regelmäßig von einem Papst benutzt wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg löst 1960 ein Landaulet vom Typ 300 d (W 189) mit verlängertem Radstand den Nürburg ab, 1965 folgt ein exklusives Landaulet des Typ 600 (W 100) mit verbreiterten Türen im Fond, erhöhtem Dach und ebenem Boden im Fond rund um den einzelnen Sessel des Papstes. Auf Basis eines 300 SEL (W 109) entsteht 1966 ein weiteres Landaulet mit Einzelsessel, im Jahr darauf folgen zwei Pullman-Limousinen der Baureihe 109 mit um 650 Millimeter verlängertem Radstand. Papstautomobile gibt es in den folgenden Jahren auch von den S-Klasse Baureihen 126 (500 SEL Limousine mit verlängertem Radstand und erhöhtem Dach in Sonderschutzausführung, 1985) und 140 (Landaulet mit elektrohydraulischem Verdeck, 1997). Sehr bekannt sind zudem die „Papamobile“ auf Basis von G- und M-Klasse.
Wussten Sie schon?
Die Geschichte der S-Klasse steht im Mittelpunkt einer Sonderausstellung im Mercedes-Benz Museum vom 18. Juni bis 3. November 2013.
Löschen

Möchten Sie den Datensatz wirklich löschen?
Download
Einen Augenblick Geduld bitte...
Download
Einen Augenblick Geduld bitte...
Download
Einen Augenblick Geduld bitte...
Für Download-Center ausschneiden
Einen Augenblick Geduld bitte...
als Hauptbild setzen

Möchten Sie dieses Medienobjekt als Hauptbild setzen?

Lade...
Wird geladen ...