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20.08.2012
- Eigens für den Großen Preis von Tripolis konzipiert
- In Rekordzeit von nur acht Monaten entwickelt
- Doppelsieg und damit Mission erfüllt
Eine bedeutende Ausnahme unter den Siegen des Jahres 1939 durch Mercedes-Benz bildet der Große Preis von Tripolis. Denn dieser Wettbewerb wird nicht für die von den deutschen Rennwagen dominierten 3-Liter-Formel ausgeschrieben, sondern in der 1,5-Liter-Kategorie (Voiturette-Formel), in der die Stuttgarter bisher keinen Rennwagen haben. Mit diesem Kniff will der italienische Motorsportverband, der den prestigeträchtigen Grand Prix von Tripolis in Libyen – damals italienische Kolonie – veranstaltet, die Dominanz der Silberpfeile umgehen und endlich wieder für einen Sieg italienischer Rennwagen sorgen. Zuletzt hatten diese 1934 bei diesem Rennen einen Triumph gefeiert. Danach herrschen die deutschen Rennwagen auf dem Mellaha-Kurs: 1935 gewinnt Caracciola, 1936 folgt ein Sieg der Auto Union, 1937 und 1938 sitzt Hermann Lang am Volant des siegreichen Mercedes-Benz Renners.
Doch Mercedes-Benz lässt sich im Wettbewerb um eines der bedeutendsten Rennen der Grand-Prix-Welt in den 1930er-Jahren nicht so einfach ausbooten. Nachdem die Ausschreibung im September 1938 veröffentlicht wird, entwickeln die Stuttgarter in weniger als acht Monaten einen völlig neuen Rennwagen: den W 165. Bald liegen die wesentlichen Zeichnungen von Motor-Spezialist Albert Heeß und Chassis-Fachmann Max Wagner vor, und bereits im April 1939 erproben Caracciola und Lang das erste Fahrzeug in Hockenheim. Auf der Nennungsliste für den Gran Premio di Tripoli erscheinen zum Staunen der internationalen Rennsportwelt zwei Mercedes-Benz W 165 mit 1,5 Liter Hubraum.
Der neue Rennwagen orientiert sich am aktuellen Grand-Prix-Fahrzeug W 154, wirkt auf den ersten Blick aber wie eine verkleinerte Ausgabe des 3-Liter-Renners. Die Streben seines Ovalrohrrahmens bestehen aus Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl, neben den fünf Quertraversen bildet der hintere Motorträger eine zusätzliche Verstrebung. Der Fahrer sitzt nicht mittig, sondern leicht nach rechts versetzt. Voll getankt wiegt der W 165 lediglich 905 Kilogramm. Auch der Motor, 166 Kilogramm leicht, kann seine enge Verwandtschaft zum V12-Triebwerk des W 154 nicht leugnen. Es ist ein V8-Motor mit 1.493 Kubikzentimeter Hubraum im Winkel von 90 Grad mit vier oben liegenden Nockenwellen und 32 Ventilen, deren Antrieb und Anordnung fast identisch sind mit denen des Grand-Prix-Modells. Die Gemischbildung besorgen zwei Solex-Saugvergaser, kraftvoll unterstützt von zwei Roots-Gebläsen. Die Nennleistung von 254 PS (187 kW) bei 8.000/min entsprechen einer Literleistung von 170 PS (125 kW) – ein absoluter Spitzenwert. Für ihre Bändigung sorgen mächtige Bremstrommeln (Durchmesser 360 Millimeter), die fast das gesamte Innere der Speichenräder ausfüllen. Selbst die extremen Temperaturen im Gastland – am Renntag werden 52 Grad Celsius über der breiten Piste herrschen – berücksichtigen die Konstrukteure, indem sie die Kraftstoffleitung über Röhrenkühler führen.
Der Rest ist Renngeschichte: Die beiden Mercedes-Benz W 165 lassen ihren Gegnern keine Chance. Caracciola fährt mit seinem kurz übersetzten Wagen die volle Distanz durch, Hermann Lang legt – wie vorher in Neubauers Taktik ausgeklügelt – einen schnellen Boxenstopp zum Reifenwechsel ein und gewinnt mit längerer Übersetzung (und dadurch gesteigerter Höchstgeschwindigkeit) das Rennen von Tripolis mit fast einer Runde Vorsprung vor seinem Markenkollegen. Ein geschichtsträchtiger Erfolg.
Mercedes-Benz W 165
Baujahr: | 1939 |
Zylinder: | V8 |
Hubraum: | 1493cm³ |
Leistung: | 254 PS (187 kW) |
Höchstgeschwindigkeit: | 272 km/h |
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