Individuelles Reisen in Bestform: Vision GST, Vision GST 2 und Vision R

22.08.2011
Fakten
  • Fahrzeug 1: Vision GST
  • Vorstellung: Januar 2002
  • Ort: North American International Auto Show, Detroit
  • Fahrzeug 2: Vision GST 2
  • Vorstellung: Januar 2004
  • Ort: North American International Auto Show, Detroit
  • Fahrzeug 3: Vision R
  • Vorstellung: September 2004
  • Ort: Automobil-Salon Paris
  • Zielsetzung: Großes, komfortables, sechssitziges Reisefahrzeug mit Elementen von Limousine, Kombi, Van und Sport Utility Vehicle
  • Antrieb: 1) Vision GST: Ottomotor mit 8 Zylindern, 5,5 Liter Hubraum, 265 kW(360 PS), Allradantrieb, Sechsgang-Automatikgetriebe 2) Vision GST 2: Hybridantrieb – Dieselmotor mit 8 Zylindern, 4,0 Liter Hubraum, 184 kW (250 PS), gekoppelt mit einer 50-kW-Elektromaschine, Allradantrieb, Sechsgang-Automatikgetriebe 3) Vision R: V6-Dieselmotor mit 6 Zylindern, 3,0 Liter Hubraum, 160 kW(218 PS), Allradantrieb, Siebengang-Automatikgetriebe 7G-TRONIC
Technische Highlights
  • Hybridantrieb (Dieselmotor und Elektromotor) in der Vision GST 2
  • Schmetterlingstüren mit 90 Grad Öffnungswinkel sowie Verzicht auf B-Säule (Vision GST)
  • Elektrotransparentes Dach (Vision GST) Serieneinführung 2002 im Maybach (W 240)
  • Lichtkonzept im Interieur: Leuchtfolien im Dachhimmel, in den Türverkleidungen und an den unteren Bereichen des Mitteltunnels (Vision GST)
  • „Schwebende“ Innenausstattung: Unsichtbare Befestigungspunkte von Mitteltunnel und Sitzen (Vision GST)
  • Sitzbezüge und Tür-Innenverkleidungen aus neuartig verarbeitetem Materialmix von Stoff und Leder (Vision GST)
  • Unterhaltungssystem im Fond, bestehend aus zwei 8-Zoll-Farbbildschirmen mit CD-/DVD-Spieler und digitalem Fernsehempfänger für die zweite Sitzreihe und einem schwenkbaren Farbmonitor sowie einem weiteren CD-/DVD-Spieler für die dritte Sitzreihe
  • Allradantrieb mit elektronisch gesteuerter Traktionsregelung 4ETS
  • Vorbeugendes Insassenschutzsystem PRE-SAFE®
    Serieneinführung 2003 in der Mercedes-Benz S-Klasse (W 220)
  • Elektrohydraulisches Bremssystem Sensotronic Brake Control (SBCÔ) Serieneinführung 2001 im Mercedes-Benz SL (R 230)
  • Doppel-Xenon-Projektionsscheinwerfer mit Fresnel-Linsen zur Bündelung von Abblend- und Fernlicht
  • Illuminierte Scheinwerfergrundfläche – vom Tagfahrlicht oder dem Blinker, jeweils in Leuchtdioden-Technik ausgeführt (Vision GST und Vision GST 2)
  • Aktives Bremslicht
  • Leuchtdioden-Blinker als Lauflicht (Vision GST und Vision GST 2)
Den Weg in eine neue, vielversprechende Fahrzeugklasse nimmt Mercedes-Benz mit drei Schritten: Im Januar 2002 präsentiert das Unternehmen auf der Auto Show in Detroit die Vision GST. Genau zwei Jahre später steht dort die weiterentwickelte Vision GST 2. Und auf dem Automobil-Salon Paris 2004 feiert der Grand Sports Tourer Vision R seinen Messeauftritt, während die Serienentwicklung für den Start zum Jahresende 2004 bereits auf Hochtouren läuft. Diese Evolution ist ein Paradebeispiel dafür, wie marktorientiert Vision-Fahrzeuge sind.
Drei Buchstaben, eine neue Welt: GST. Sie stehen für Grand Sports Tourer. Dahinter verbirgt sich ein großes, komfortables Fahrzeug mit Reisequalitäten. Bewusst wird es erstmals in den USA gezeigt, denn der Markt dort ist traditionell sehr offen für Raum bietende, bequeme Autos, die freilich meist herkömmlichen Konzepten entsprechen, also Limousinen, Kombis, Vans oder Sport Utility Vehicles (SUV) sind. Die Vision GST ist anders, sie vereint das Beste dieser Konzepte. Die Resonanz auf der Auto Show ist bereits bei der Premiere 2002 enorm und hat die Produktplaner von Mercedes-Benz in ihrem Kalkül bestätigt.
Ebenso wie andere neue Fahrzeugkonzepte, mit denen Mercedes-Benz Trends setzte, ist auch der Grand Sports Tourer das Ergebnis des intensiven Dialogs, der mit Kunden in allen Teilen der Welt gepflegt wird, um deren Wünsche zu erkennen, zu analysieren und in neue Fahrzeugprojekte umzusetzen.
Entspanntes Reisen auf langen Strecken für bis zu sechs Personen – diese Zielsetzung ist im Lastenheft der Vision GST verankert. Eine Voraussetzung dafür ist ein großer Fahrzeug-Innenraum, der selbst bei bester Ausnutzung entsprechende Außenabmessungen bedingt. So ist die Vision GST 5,13 Meter lang (und entspricht damit der Langversion der S-Klasse), 1,92 Meter breit und 1,65 Meter hoch; der Radstand beträgt 3,22 Meter. Das ermöglicht ein Raumangebot im First-Class-Format, wie einige Maßangaben belegen: 92 Zentimeter beträgt der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Sitzreihe, zwischen der zweiten und der dritten Sitzrehe sind es noch 82,5 Zentimeter. Auch in Sachen Kopffreiheit übertrifft die Vision GST die Maße der automobilen Luxusklasse: 101 Zentimeter misst der Kopfraum ganz vorne, in der Mitte sind es 103 Zentimeter und an der dritten Sitzreihe immer noch großzügige 95 Zentimeter. Die Raumökonomie ist schlicht und einfach vorbildlich, mehr als 44 Prozent der Karosserie werden für den Innenraum genutzt – ein Verhältnis, das Limousinen der automobilen Oberklasse bisher nicht bieten.
Ein Auto in diesen Dimensionen stellt die Designer vor besondere Herausforderungen. Ihr Ziel ist es, trotz der stattlichen Größe eine Karosserie mit betont dynamischer Linienführung zu gestalten, die zugleich emotional begeistert und innovativ wirkt. Das ist gelungen: Die Linienführung der Vision GST zeigt unmissverständlich Dynamik, ohne Eleganz aus den Augen zu verlieren. Dafür sorgt die markante bogenförmige Dachlinie, die A- und D-Säule schwungvoll verbindet. Das weitere Design verstärkt diese Botschaften von Vorwärtsdrang und Agilität. Die Frontpartie ist betont kraftvoll gestaltet.
Das Komfort-Erlebnis beginnt bereits beim Einsteigen. Ein leichtes Antippen einer Sensortaste genügt, und schon schwenken die Türgriffe nach außen, um das Öffnen der Türen zu erleichtern. Sofort erfolgt das nächste Überraschungsmoment: Die großen Türen öffnen sich gegenläufig, als sogenannte Schmetterlingstüren. Sie schwenken in einem Winkel von 90 Grad auf, zeigen, was dieses Auto an inneren Werten zu bieten hat, und gewähren einen sehr großen Ein- und Aussteigekomfort. Eine B-Säule gibt es nicht.
Das Dach der Vision GST besteht größtenteils aus speziellem elektrochromem Glas, dessen Tönung sich je nach Sonnenintensität per Knopfdruck verändern lässt. Das Panoramadach ist seitlich am Fahrzeugkörper heruntergezogen und erhält dadurch eine dreidimensionale Wirkung, es bringt viel Licht in den Innenraum und sorgt für Transparenz. Ein aufwendiges Lichtkonzept verstärkt die wohn­li­che Atmosphäre. Leuchtfolien im Dachhimmel, in den Türverkleidun­gen und an den unteren Bereichen des Mitteltunnels setzen das Interieur während der Fahrt ins rechte Licht und sorgen dafür, dass der angenehme Raumeindruck auch bei Dunkelheit erhalten bleibt und sich die Insassen tagsüber wie nachts an Bord geborgen fühlen.
Das Interieur steht ganz unter den Zeichen Komfort und Entspannung. Dafür sorgt ein Mix aus schönen Formen, weichen Materialien wie Holz und Leder und attraktiven Farben, die das helle und freundliche Ambiente prägen. Die bequemen Einzelsitze lassen sich individuell einstellen; sie und den Mitteltunnel haben die Mercedes-Benz Ingenieure so konstruiert, dass die Befestigungspunkte zur Karosserie nicht sichtbar sind. Sie wirken dadurch frei schwebend und verstärken auf diese Weise den angenehmen, großzügigen Raumeindruck des Grand Sports Tourers.
Die Rundinstrumente der Armaturentafel ragen aus kreisrunden Aluminium-Zylindern und erinnern an das Cockpit eines Rennsportwagens aus vergangener Zeit. Gleichwohl verbirgt sich dahinter modernste Anzeigetechnik. Aluminium setzt auch an anderer Stelle Akzente, etwa bei den seitlichen Belüftungsdüsen, in der Mittelkonsole und im Mitteltunnel.
Für einen wohltuenden Kontrast sorgen Holzelemente, beispielsweise über die gesamte Breite der Instrumententafel und in der Mittelkonsole; auf deren Lackierung wurde verzichtet: Nur Wachs und Öl schützen das offenporige Holz, das solchermaßen ein Stück unver­fälschte Natur in den Innenraum bringt.
Die Sitzbezüge und die Tür-Innenverkleidungen bestehen aus einer Kombination von Leder und Hightech-Textilien, die erstmals die Möglichkeit bietet, auch für Leder ein Dessin zu gestalten: Bei dem in den Sitzflächen verwendeten Material hat ein Laserstrahl den Stoff präzise in der Form eines vorgegebenen Musters herausgetrennt, sodass der darunter liegende Lederbezug sichtbar wird und das Muster betont.
Die Fondpassagiere werden von Unterhaltungselektronik verwöhnt, sie können ihr eigenes Musik- und Spielfilmprogramm wählen. In der zweiten Sitzreihe stehen zwei 8-Zoll-Farbbildschirme zur Verfügung, die in die Rückseite der vorderen Kopfstützen montiert sind. Sie sind mit einem CD-/DVD-Spieler und einem digitalen Fernsehempfänger verbunden. Die Passagiere der dritten Sitzreihe haben einen schwenkbaren Farbmonitor zur Verfügung, der sich an der Rückseite der Fondmittelkonsole befindet, die auch Platz für einen weiteren CD-/DVD-Spieler bietet.
Getreu ihrem Anspruch, ein vielseitiges Automobil zu sein, ist der Innenraum der Vision GST höchst variabel, um ganz unterschiedliche Transportaufgaben zu bewältigen. Dazu sind die vier Sitze im Fond einzeln umklappbar, und die hintere Mittelkonsole lässt sich mit wenigen Handgriffen herausnehmen, sodass ein beachtlicher Laderaum entsteht: Bei dachhoher Beladung sind es nach VDA-Norm 2.030 Liter. Das ist deutlich mehr als bei herkömmlichen Kombi­Limousinen.
In der Vision GST ist es ein von AMG modifizierter Achtzylinder-Ottomotor mit 5,5 Liter Hubraum, der seine 265 kW (360 PS) über einen Allradantrieb auf die Straße bringt. In der Vision GST 2 entscheidet man sich für einen Diesel-Hybridantrieb; er bietet einen verringerten Kraftstoffverbrauch und optimierte Abgas-Emissionen – ohne Einbußen bei Agilität, Komfort und Fahrspaß. Unter der Motorhaube sind ein Achtzylinder-Dieselmotor montiert (184 kW/250 PS) sowie eine Elektromaschine mit 50 kW (68 PS) Leistung, die ihre Energie von einer im Heck platzierten Nickel-Metallhydrid-Batterie mit 1,5 Kilowattstunden Speicherkapazität und 270 Volt Spannung bezieht. Das maximale Drehmoment beider Aggregate beträgt in Summe gewaltige 860 Newtonmeter. Das sorgt für dynamischen Fahrspaß: Die Vision GST 2 beschleunigt in nur 6,6 Sekunden von null auf 100 km/h; die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h elektronisch begrenzt.
Die Arbeitsteilung zwischen Diesel- und Elektromotor koordiniert ein Mikrocomputer: Beim Anfahren, beim Einparken, im Stop-and-go-Verkehr oder bei langsamer Fahrt, wenn das Auto ohne größeren Leistungsbedarf im Verkehr mitrollt, wird der Elektroantrieb genutzt und ermöglicht emissionsfreies Fahren. Erst wenn höhere Motorleistung erforderlich ist, schaltet sich der Achtzylinder automatisch zu und sorgt für Mercedes-Benz typische Fahrleistungen. Aufgrund dieses Konzepts verringert sich der Kraftstoffverbrauch um rund 20 Prozent. Er beträgt rund 7,9 Liter auf 100 Kilometer (30 Meilen pro US-Gallone), mit Potenzial für weitere Verringerung. Zur Reinigung der Diesel-Abgase ist ein aufwendiges sensorgesteuertes Abgasreinigungssystem eingebaut.
Um beiden Vision GST ihren außergewöhnlich hohen Komfort mit auf den Weg zu geben, haben die Ingenieure die Vorder- und Hinterachse neu entwickelt. Sie sind kombiniert mit der Luftfederung AIRMATIC, die für vorbildlichen Abroll- und Federungskomfort sorgt. Für die Fahrsicherheit sind das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® und die elektronisch gesteuerte Traktionsregelung 4ETS an Bord. Das System bremst durchdrehende Räder gezielt ab und leitet dabei das Antriebsmoment auf die Räder mit guter Traktion. Solchermaßen ausgerüstet haben beide Vision GST den Langstreckenkomfort einer Oberklasse-Limousine und die Fahrsicherheit eines Allradautos.
Bei der Insassensicherheit weist das neuartige vorbeugende Insassenschutzsystem PRE-SAFE® von Mercedes-Benz den Weg in die Zukunft. Es kann eine drohende Kollision im Voraus erkennen und aktiviert bereits vor dem Aufprall spezielle Schutzsysteme, etwa Gurtstraffer und einen automatisch verstellbaren Sitz, der den Beifahrer in eine sichere Position bringt, sodass Gurt und Airbag die bestmögliche Schutzwirkung entfalten können.
Der Lichttechnik wird auch in der Vision GST große Aufmerksamkeit gewidmet. Die Scheinwerfer wecken mit ihrer Ellipsenform Assoziationen zum übrigen Mercedes-Benz Programm und geben der Design-Studie gleichzeitig ein eigenständiges, unverwechselbares Gesicht. Die Designer setzen Hightech-Lichtfunktionen bewusst als Gestaltungselement ein. So wird die semitransparente Grundfläche der Scheinwerfer durch das Tagfahrlicht oder durch die Blinkfunktion vollständig illuminiert und bringt auf diese Weise die charakteristische elliptische Grundform auch bei Nacht zur Geltung. Doppelte Xenon-Projektionsscheinwerfer setzen mit ihren Fresnel-Linsen, die Abblend- und Fernlicht bündeln, weitere Akzente. Als Blinker und Tagfahrlicht dienen Hochleistungs-Leuchtdioden.
Für die Rückleuchten entwickelten die Mercedes-Benz Ingenieure ein Drei-Kammer-System aus eleganten, chrombeschichteten Finnen, das ebenfalls optische und funktionale Finessen bietet. Zum Beispiel das sogenannte aktive Bremslicht: Beim Tritt aufs Bremspedal schalten automatisch alle Rücklichtfunktionen auf die rote Bremswarnung um, die damit für nachfolgende Autofahrer unübersehbar ist. Die Leuchtdioden des Blinkers zeigen die Fahrtrichtung als auffälliges Lauflicht an.
Die 2004 auf dem Automobil-Salon Paris stehende Vision R ist eine europäische Variante des Grand Sports Tourers. Sie unterscheidet sich durch einen um 23,5 Zentimeter kürzeren Radstand (insgesamt 2,98 Meter) von dem im Januar 2004 präsentierten Showcar. Die Karosserie misst in der Länge 4,92 Meter und bietet als 4+2-Sitzer großzügige Platzverhältnisse im Innenraum.
In der Vision R stellt Mercedes-Benz den Prototyp eines neuen V6-Dieselmotors vor, der für ein Auto in dieser Kategorie prädestiniert ist. Aus einem Hubraum von drei Litern entwickelt das CDI-Aggregat mithilfe der Common-Rail-Direkteinspritzung und eines variablen Turboladers 160 kW (218 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 510 Newtonmetern bereit. Ebenso vorbildlich wie die souveräne Kraftentfaltung des Sechszylinders sind dessen Laufruhe und der Kraftstoffverbrauch von weniger als neun Litern auf 100 Kilometer.
Vor dem Aufbruch in eine neue Welt stehen Visionen. Die Vision GST und Vision R dokumentieren dieses Postulat, denn von Ende 2004 an kommt das Serienfahrzeug. Es setzt Maßstäbe, die einem Mercedes-Benz würdig sind.
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