Der Hybridantrieb bei der Daimler AG

17.02.2005
Stuttgart
Erste Kraftfahrzeugantriebe mit Hybridlösungen gibt es in der Geschichte der Daimler AG schon vor rund 100 Jahren. Nach frühen Versuchen von Wilhelm Maybach mit alternativen Antrieben stellt die Österreichische Daimler-Motoren-Gesellschaft im Jahr 1907 den von Ferdinand Porsche entwickelten Mercedes-Mixte mit Elektro- und Verbrennungsantrieb vor. In Personenwagen, Omnibussen und Feuerwehrfahrzeugen, ja selbst in einem Rennwagen wird das Antriebskonzept erfolgreich eingesetzt. 1969 markiert der Hybrid-Omnibus OE 302 den Neubeginn der Forschung. Seitdem entstehen in der unternehmenseigenen Forschung mehr als 20 verschiedene Konzept- und Forschungsfahrzeuge mit hybriden Antrieben – in allen Fahrzeuggattungen vom smart HyPer über die Mercedes-Benz S-Klasse BLUETEC HYBRID bis zum Atego.
Der Automobilantrieb der Zukunft
Auf dem Weg zum Automobilantrieb der Zukunft folgt das Unternehmen einem Fünf-Stufen-Konzept („Roadmap“). Dessen Inhalt ist die konsequente Weiterentwicklung konventioneller Otto- und Dieselmotoren durch den Einsatz neuer, umweltverträglicher Kraftstoffe und die Entwicklung serienfähiger, alternativer Antriebskonzepte - die Hybridtechnologie spielt hier eine zentrale Rolle. Die Daimler AG sieht sie als Brückentechnologie auf dem Weg zum Fahrzeugantrieb mit Hilfe der schadstofffreien Brennstoffzelle. Bereits heute erreichen Hybridantriebe in Konzept- und Forschungsfahrzeugen 15 bis 25 Prozent Kraftstoffeinsparung im Fahrzyklus (Neuer Europäischen Fahrzyklus, NEFZ).
Auch zahlreiche andere alternative Antriebslösungen untersucht in der Konzernforschung in den vergangenen Jahren. Teilweise entstehen daraus bereits in Serie gefertigte Fahrzeuge wie Elektrotransporter oder Erdgas-Pkw. Einen Überblick über die Geschichte der alternativen Antriebe bei Mercedes-Benz finden Sie .
Der 1998 vorgestellte Mercedes-Benz E-Klasse Hymatic besaß zwei getrennt Antriebe (Elektromotor und Verbrennungsmotor). Die Leistung beider Aggregate ergänzte sich mechanisch erst auf der Straße. Dieses Prinzip heißt „Through the Road“-Hybrid (TTR).
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Die Kraft der zwei Motoren: Im Antriebsstrang des Mercedes-Benz E-Klasse Hymatic arbeiteten Elektro- und Ottomotor getrennt, die kombinierte Kraft des Allradantriebs wirkte erst über die Straße.
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Der Elektro-Hybrid-Bus OE 305 wurde 1978 vorgestellt. Ein Dieselmotor trieb über einen Generator den elektrischen Fahrmotor an. In der Leistungsfähigkeit glich der Antrieb einem dieselgetriebenen Stadtbus O 305.
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Hybrid für schwierige Fahrsituationen: Die Allradfunktion des TTR im Mercedes-Benz E-Klasse Hymatic war unter anderem bei Schnee und Eise ein Vorteil des Fahrzeugs.
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Energiespeicher: Die Batterien der Hybrid-Nutzfahrzeuge speichern Energie für die geräusch- und abgasfreie Fahrt mit dem Elektromotor.
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Ein sportliches Hybridfahrzeug mit Allradoption: Der Antrieb des Mercedes-Benz A-Klasse HyPer ließ den Wagen 1999 in acht Sekunden von 0 auf 100 km/h spurten.
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Radnabenmotoren kennzeichneten den Niederflur-Überland-Hybridbusses O 405 NÜH aus dem Jahr 1996. Von Dieselmotor und Generator wurden die Fahrmotoren betrieben und die Batterie aufgeladen.
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Kompakte Bauweise: Die Hybridtechnik fand ohne Probleme Platz im Mercedes-Benz A-Klasse HyPer von 1999.
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Ein Konzept zur Erprobung des Hybridantriebs in Nutzfahrzeugen entstand auch auf Basis des LK 1117. Im Jahr 2000 folgte das Erprobungsfahrzeug Atego Hybrid.
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Für den Einsatz von Nutzfahrzeugen in sensiblen Bereichen: Mit Elektroantrieb rollte der Vario Hybrid in Fußgängerzonen oder geschlossenen Gebäuden geräuschlos und emissionsfrei. Auf der Landstraße fuhr die Transporter-Studie mit Dieselantrieb.
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Günstiger Verbrauch, Fahrspaß und Komfort auf kleinem Raum: Das 2001 vorgestellte smart City Coupé HyPer verbrauchte trotz sportlicher Fahrleistungen weniger als drei Liter Diesel auf 100 Kilometer.
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Innovativer Antrieb: Als „P2-Konfiguration“ war die Kombination der beiden Motoren im Hybridantrieb des F 500 Mind angelegt. In dem Forschungsfahrzeug arbeiteten ein V8-Diesel und ein Elektromotor zusammen.
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Elektromaschine als Booster: Zusätzliche Leistung erhielt der Mercedes-Benz A-Klasse HyPer aus dem Elektroantrieb im Heck
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Für Verbrauch und Fahrverhalten des Forschungsfahrzeugs F 500 Mind steckte die wichtigste Entwicklung unter der Motorhaube. Der Hybridantrieb, eine Kombination aus Diesel- und Elektromotor, leistete 234 kW und verlieh dem F 500 Mind hervorragende Fahrwerte.
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Der 2004 Sprinter Hybrid soll auch als „Plug in“-Hybrid gebaut werden. „Plug in“ bedeutet, dass die Batterien des Wagens über das Stromnetz aufgeladen werden können.
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Auf der Tokyo Motor Show 2003 sorgte die Vorstellung des Forschungsfahrzeugs F 500 Mind für Furore. Zu den zahlreichen, in dem Fahrzeug vorgestellten Innovationen gehörte auch der bislang stärkste Hybridantrieb in einem Forschungsfahrzeug.
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Die Nickel-Metallhydrid Batterie der S-Klasse Hybrid hat eine Kapazität von 1,9 kWh und ist im Kofferraum untergebracht.
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Der Hybrid-Sprinter kann in emissionssensiblen Bereichen wie Innenstädten oder Gebäuden ausschließlich mit elektrischem Antrieb geräusch- und abgasfrei betrieben werden. Das Fahrzeug besitzt zwischen Getriebe und Kupplung einen Elektromotor, den eine Nickel-Metallhydrid-Batterie versorgt.
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Der Antrieb der Mercedes-Benz S-Klasse Hybrid hat eine Maximalleistung von bis zu 241 kW. Das ist ein neuer Spitzenwert für Automobile mit Hybridantrieb.
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Energiespeicher unter dem Kofferraum: Die Nickel-Metallhydrid-Batterie im Heck des Vision GST 2 versorgte den Elektromotor.
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Der stufenlos regelbare Allradantrieb im Unimog E-Drive wurde durch den seriellen Hybridantrieb möglich. Der Dieselmotor trieb dabei über einen Generator den elektrischen Fahrmotor an.
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Die Motorisierung der S-Klasse Hybrid besteht aus einem Achtzylinder-CDI-Dieselmotor (191 kW) und zwei Elektromotoren mit einer gemeinsamen Leistung von 50 kW. Durch den zweiten Elektromotor lässt sich der Diesel während der Fahrt fast unbemerkt zuschalten.
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Die intelligente Verbindung beider Motoren bei der Beschleunigung kennzeichnet den Hybridantrieb des Vision GST 2. Wann Diesel- und Elektromotor zusammenarbeiten, entschied die Computersteuerung unter dem Gesichtspunkt der bestmöglichen Ausnutzung für einen verbrauchs- und emissionsarmen Betrieb.
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Der Vision GST 2 war das Konzept eines Grand Sports Tourers mit zukunftsweisendem Hybridantrieb aus Diesel-V8 und Elektromotor. Bei geringerem Kraftstoffverbrauch und optimierten Emissionen bot der Vision GST 2 Fahrspaß mit großer Dynamik.
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Zu den Besonderheiten der Hybrid-Technik im Sprinter zählen unter anderem ein elektrisches Ladegerät, die elektrische Standheizung, eine elektrische Wasserpumpe sowie eine elektrische Unterdruckpumpe, die Lenkhilfepumpe und das Ladekabel (von oben links nach unten rechts).
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Fortschrittlicher Antrieb im Omnibus: Mit dem OE 302 begann 1969 die neuere Forschung zum Hybridantrieb in der Daimler-Benz AG.
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Der OE 302 war Basis des ersten Duo-Busses. Sein Antrieb verband die Energieversorgung aus der Oberleitung mit einer Batterie.
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